Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Stefan Hördler findet gegen 14:00 Uhr die Eröffnung der Ausstellung Die IG Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus statt, sowie eine Führung durch die Kuratorin Dr. Nassrin Sadeghi (siehe separate Veranstaltungsankündigung).
Bis zu 20 Millionen Menschen aus ganz Europa mussten Zwangsarbeit im Deutschen Reich oder in den besetzten Ländern leisten. Tausende KZ-Häftlinge und andere Gruppen waren schon in der Vorkriegszeit zur Zwangsarbeit in den Lagern, in Kommunen und Privatbetrieben eingesetzt worden.
In öffentlichen Diskussionen fungiert der Begriff der NS-Zwangsarbeit allgemein als Sammelbegriff für unfreie Arbeit im Nationalsozialismus. Die formalen Rahmenbedingungen, nach denen Menschen zur Arbeit gezwungen wurden, waren jedoch sehr unterschiedlich. Auch das Ausmaß des Zwangs und die Lebensbedingungen konnten stark variieren.
Der Vortrag geht den zentralen Fragen nach den Voraussetzungen, Strukturen und Akteuren von Zwangsarbeit sowie den verschiedenen Gruppen und dem Alltag der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen im Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 nach. Darüber hinaus stehen Aspekte der Entschädigung und Debatten nach 1945 um die Anerkennung der NS-Zwangsarbeit als Unrecht im Fokus. Räumlich wird die europäische Dimension der NS-Zwangsarbeit in den Blick genommen. Im Zentrum des Vortrags steht daher die transnationale Verflechtungsgeschichte der Zwangsarbeit unter der NS-Herrschaft als europäische Erfahrung und elementarer Teil eines europäischen Gedächtnisses.
Stefan Hördler ist Historiker und Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften.
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