Das Institut

Freitag, 27. Juni 2025

Ausschreibung der Stelle einer Gastwissenschaftlerin/eines Gastwissenschaftlers

Gefördert durch den Dorothee Freudenberg-Fonds

Das Fritz Bauer Institut, das sich mit der Erforschung der Geschichte und Wirkung der nationalsozialistischen Verbrechen, insbesondere des Holocaust, beschäftigt, vergibt zum nächstmöglichen Zeitpunkt Fördermittel für

einen Gastwissenschaftler / eine Gastwissenschaftlerin,

der / die zur Geschichte des nationalsozialistischen Krankenmordes in Europa und seinen Folgen oder zu anderen auf die Medizingeschichte der NS-Zeit und ihre Nachwirkungen bezogenen Fragen forscht. Die Förderung beträgt zwölf Monate und richtet sich besonders auch an Historiker und Historikerinnen aus Osteuropa.

Ziel ist es, im Kontext der nationalsozialistischen Eroberungs- und Mordpolitik die europäische Dimension dessen zu erschließen, was von den Nationalsozialisten euphemistisch als »Euthanasie« bezeichnet wurde. Fragen sollen sich auf das Schicksal der Patienten in den von Deutschland überfallenen Ländern, auf die Reaktionen ihrer Angehörigen, die Rolle der deutschen Besatzer und jene der einheimischen Funktionäre und ggf. auch auf den Bezug der Krankenmorde zum systematischen Mord an den osteuropäischen Juden richten. Auch der Umgang mit den Verbrechen im Kontext des Kalten Krieges ist von Interesse. Durch die Konzeption und Durchführung eines Forschungsprojekts zum skizzierten Themenbereich möchte das Fritz Bauer Institut die Vernetzung mit Forschenden in Osteuropa stärken. Willkommen sind Bewerbungen auch aus anderen Ländern. Verlangt wird am Ende der Förderung ein konkretes schriftliches Ergebnis in Form einer wissenschaftlichen Monographie. Öffentliche Vorträge am Fritz Bauer Institut und regelmäßige Präsenzzeiten werden erwartet. Die Finanzierung erfolgt aus den Mitteln des Dorothee Freudenberg-Fonds und wird durch die großzügige private Förderung von Dr. Dorothee Freudenberg ermöglicht.

Voraussetzung ist eine sehr gute Promotion in Neuerer und Neuester Geschichte / Zeitgeschichte / Wissenschafts- oder Medizingeschichte des 20. Jahrhunderts und die durch Publikationen nachgewiesene Forschungserfahrung in der Geschichte und Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus.

Von Bewerberinnen und Bewerbern aus dem Ausland wird erwartet, dem Fritz Bauer Institut einen gültigen Aufenthaltstitel vorzulegen, der die Ausübung der selbständigen Tätigkeit erlaubt. Zudem ist, sofern erforderlich, rechtzeitig und eigenverantwortlich die Erteilung oder gegebenenfalls die Verlängerung des Aufenthaltstitels zu beantragen. Für die Dauer des Gastaufenthalts ist ein Bankkonto innerhalb des SEPA-Raums einzurichten, das nicht von Sanktionen betroffen ist.

Das Fritz Bauer Institut tritt für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Menschen mit Behinderungen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig berücksichtigt. Auskunft erteilt: Manuela Ritzheim, Leiterin des Verwaltungs- und Projektmanagements des Fritz Bauer Instituts, E-Mail: m.ritzheim(at)fritz-bauer-institut.de

Ihre Bewerbung mit Motivationsbrief, Lebenslauf, Hochschulzeugnissen, Publikationsverzeichnis und einer (maximal fünf Seiten umfassenden) Skizze zum Forschungsprojekt richten Sie bitte bis 25. Juli 2025 per E-Mail in einer Gesamtdatei an die Direktorin des Fritz Bauer Instituts, Prof. Dr. Sybille Steinbacher, sekretariat.steinbacher(at)fritz-bauer-institut.de. Bitte geben Sie im Betreff das Stichwort »Dorothee Freudenberg-Fonds« an.


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