Prof. Dr. Sybille Steinbacher
Neuere Forschungen zur Geschichte und Wirkung des Holocaust
Forschungskolloquium, Historisches Seminar
10. April bis 10. Juli 2018, dienstags, 18:00–20:00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum IG 0.457
Im Forschungskolloquium werden laufende Untersuchungen und jüngst abgeschlossene Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust vorgestellt und diskutiert. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Geschichte, an Examenskandidaten und -kandidatinnen, Promovierende und wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Fachbereich Geschichte.
› Forschungskolloquium: Programmübersicht (pdf-Datei)
Dr. Tobias Freimüller
Nach Hitler
Zum Umgang mit der NS-Vergangenheit im Nachkriegsdeutschland
Übung, Historisches Seminar
11. April bis 11. Juli 2018, mittwochs, 14:00–16:00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum SH 1.105
Die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gilt heute als konstitutives Element der demokratischen Ordnung in der Bundesrepublik und häufig werden die Deutschen als »Weltmeister« der Vergangenheitsbewältigung bezeichnet. Bei näherem Hinsehen war die Selbstkonfrontation der deutschen Gesellschaft mit der »jüngsten Vergangenheit« allerdings von Anfang an außerordentlich umstritten – und ist es bis heute. In dieser Übung wird die Geschichte des Umgangs mit der Geschichte des Nationalsozialismus von 1945 bis in die Gegenwart behandelt. Die Probleme der juristischen Ahndung der NS-Verbrechen spielen ebenso eine Rolle wie wichtige öffentliche Debatten und politische Weichenstellungen.
Voraussetzung für den Erwerb eines Teilnahme- bzw. Leistungsnachweises ist die Einreichung regelmäßiger Lektüreprotokolle und die Übernahme eines Kurzreferats. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Anmeldung ist ausschließlich über OLAT möglich. Rückfragen bitte an: freimueller(at)em.uni-frankfurt.de.
Literatur:
› Norbert Frei, 1945 und wir. Das Dritte Reich im Bewusstsein der Deutschen, München 2005 (erw. Taschenbuchausgabe, München 2009)
› Jeffrey Herf, Zweierlei Erinnerung. Die NS-Vergangenheit im geteilten Deutschland, Berlin 1998
› Peter Reichel, Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur von 1945 bis heute, 2., aktualisierte Auflage, München 2007.
Dr. Jörg Osterloh
Die »Stadt der Reichsparteitage«
Nürnberg und der Nationalsozialismus
Übung, Blockveranstaltung mit Exkursion, Historisches Seminar
Einführungsveranstaltung: Mittwoch, 18. April 2018, 14:00–16:00 Uhr
Blocksitzungen: Freitag, 25. und Montag, 28. Mai
Exkursion nach Nürnberg: Dienstag, 29. Mai 2018
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum IG 3.401
Die fränkische Großstadt Nürnberg ist eng mit der Geschichte und Nachgeschichte des Nationalsozialismus verwoben: 1922 wurde dort eine der ersten Ortsgruppen der NSDAP gegründet; seit 1923 verlegte Julius Streicher hier das antisemitische Hetzblatt Der Stürmer, seit 1927 war Nürnberg Ort der Reichsparteitage der NSDAP. Auf dem Parteitag 1935 wurden die »Nürnberger Gesetze« verkündet, die die juristische Grundlage für die Judenverfolgung bildeten. Von 1945 bis 1949 fanden in der Stadt zunächst der sogenannte Hauptkriegsverbrecherprozess vor einem Internationalen Militärtribunal und anschließend zwölf »Nachfolgeprozesse« u.a. gegen führende deutsche Politiker, Militärs und Industrielle vor amerikanischen Militärgerichten statt. Ziel der Übung ist es, diese und weitere Ereignisse auf Grundlage von veröffentlichten Quellen und der neuesten Forschungsliteratur zu diskutieren.
Voraussetzung für den Erwerb eines Teilnahme- bzw. Leistungsnachweises ist die aktive Teilnahme an den zwei ganztägigen Blockveranstaltungen und an der eintägigen Exkursion nach Nürnberg. Die Kosten für das Gruppenticket der Bahn werden sich pro Teilnehmer/in auf etwa 40 Euro belaufen. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt; Teilnahme ausschließlich nach persönlicher Anmeldung per E-Mail an: j.osterloh(at)fritz-bauer-institut.de.
Literatur:
› Cornelia Essner, Die »Nürnberger Gesetze« oder Die Verwaltung des Rassenwahns 1933–1945, Paderborn 2002
› Kim C. Priemel, Alexa Stiller (Hrsg.), NMT. Die Nürnberger Militärtribunale zwischen Geschichte, Gerechtigkeit und Rechtschöpfung. Hamburg 2013
› Daniel Roos, Julius Streicher und »Der Stürmer« 1923–1945, Paderborn 2014
› Markus Urban, Die Konsensfabrik. Funktion und Wahrnehmung der NS-Reichsparteitage, 1933–1941, Göttingen 2007.
Dr. Stefanie Fischer
Die Toten unter den Lebenden im Europa nach der Shoah
Übung, Historisches Seminar
Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung
16. April bis 9. Juli 2018, montags, 14:00–16:00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum IG 251
Der Zweite Weltkrieg hat Millionen tote Körper produziert, Millionen Menschen, die nicht eines natürlichen Todes gestorben waren. Unter den Toten waren gleichermaßen Zivilisten, Soldaten, SS-Mitglieder, jüdische und nichtjüdische KZ-Häftlinge und andere NS-Verfolgte aus 27 europäischen Ländern. Während es in den ersten Monaten nach Ende des Kriegs in erster Linie um die Bestattung der toten Körper ging, ging es in den darauffolgenden Jahren darum, Formen der Trauer um und der Erinnerung an die Toten zu finden. Im Mittelpunkt der Übung steht die Frage, wie Bestattungs- und Trauerrituale die Beziehung zwischen Toten und Lebenden nach dem Holocaust prägten. Insbesondere soll die Spannung zwischen individuellem Tod und Massenmord nach dem Holocaust herausgearbeitet werden.
Die Übung basiert auf einer eingehenden Lektüre von Sekundärliteratur sowie auf einem grundlegenden Quellenstudium. Wir werden mit Literatur und Filmen, aber auch mit Briefen und Berichten von Zeitzeugen arbeiten. Die Lektüre von englischer Fachliteratur wird vorausgesetzt.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an: sekretariat.steinbacher(at)fritz-bauer-institut.de.
Literatur:
› Alon Confino, Paul Betts, Dirk Schumann (Hrsg.), Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth Century Germany, New York, Oxford 2008
› Laura Jokusch u.a. (Hrsg.), Jewish Honor Courts. Revenge, Retribution, and Reconciliation in Europe and Israel after the Holocaust, Detroit 2015
› Tony Judt, Postwar. A History of Europe since 1945, London 2006.
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Letzte Änderung: 16. April 2018