Förderung: Johanna Quandt-Stiftung und Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung
Die Geschichte der Goethe-Universität im »Dritten Reich« und in der frühen Bundesrepublik ist bislang noch nicht hinreichend erforscht. Um die Basis für eine kritische zeit- und wissenschaftshistorische Untersuchung der Geschichte der Hochschule zu legen, wird gegenwärtig eine explorative Studie erstellt. Hierzu werden Archivbestände im In- und Ausland, zeitgenössische wissenschaftliche Veröffentlichungen zu ausgewählten universitären Disziplinen und Nachlässe von Frankfurter Gelehrten ermittelt. Zeitlich interessieren die Entwicklungen von der Zwischenkriegszeit über die NS-Zeit bis in die Jahre der frühen Bundesrepublik. Die Zäsuren von 1933 und 1945 werden in ihrer Bedeutung und ihren Auswirkungen untersucht. Über diese Eckdaten hinaus soll sowohl nach personellen und wissenschaftlichen Brüchen als auch nach Kontinuitäten gefragt werden. Ziel des Vorhabens ist es zu eruieren, in welchem Zusammenhang politische Anschauungen und wissenschaftliche Forschung an der Universität Frankfurt am Main standen. Darüber hinaus geht es darum, die universitätsgeschichtliche Forschung für den deutschsprachigen Raum im 20. Jahrhundert insgesamt voranzutreiben.
Die Ergebnisse werden einem größeren Anschlussprojekt als Grundlage dienen. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts liegt bei Prof. Dr. Sybille Steinbacher und Prof. Dr. Moritz Epple. Zur Begleitung des Projekts wurden ein Arbeitskreis am Historischen Seminar der Goethe-Universität und ein wissenschaftlicher Beirat aus externen Experten einberufen. Dem Arbeitskreis gehören an: Prof. Dr. Christoph Cornelißen, Prof. Dr. Moritz Epple, Dr. Tobias Freimüller, PD Dr. Michael Maaser und Prof. Dr. Sybille Steinbacher. Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats sind: Prof. em. Dr. Mitchell Ash (Wien), Prof. Dr. Volker Roelcke (Gießen), Prof. em. Dr. Carola Sachse (Wien) und Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Stolleis (Frankfurt am Main).