Forschung und Lehre

Die Darstellung des Holocaust in aktuellen Schulgeschichtsbüchern

Bearbeiter: Dr. Martin Liepach

Im Jahr 2010 vereinbarten das Fritz Bauer Institut und das Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI), als gemeinsames Kooperationsvorhaben die Untersuchung der Repräsentation jüdischer Geschichte und Kultur in Schulbüchern und Unterrichtsmedien. Die Ergebnisse wurden im Jahr 2014 in dem von Martin Liepach und Dirk Sadowski gemeinsam herausgegebenen Sammelband »Jüdische Geschichte im Schulbuch« veröffentlicht. Als weiteres Ergebnis der Kooperation wurde in der Schriftenreihe des Fritz Bauer Instituts (Band 33) das Werk Fragen an die jüdische Geschichte. Darstellungen und didaktische Herausforderungen von Wolfgang Geiger und Martin Liepach veröffentlicht.

In diesem Forschungsprojekt geht es um die Frage, ob und wie sich die genannten Untersuchungsergebnisse in neueren Schulbüchern niederschlagen. Zudem erfolgten in einigen Bundesländern (u. a. Hessen) Lehr- bzw. Bildungsplanrevisionen, die eine Reihe neuer Schulbücher zur Folge hatten, da die Schulbuchverlage auf diese Veränderungen reagieren mussten. Das Untersuchungsprojekt widmet sich daher Schulgeschichtsbüchern, die seit 2014 erschienen sind. Untersuchungsschwerpunkt ist die Darstellung des Holocaust. Zum tieferen Verständnis von narrativen Strukturen bleibt die Untersuchung nicht auf die Epoche des Nationalsozialismus beschränkt, sondern behält auch andere Epochen jüdischer Geschichte im Blick, um der Frage nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Schulbucherzählung nachgehen zu können. Weiter im Fokus der Untersuchung stehen die Frage nach der Rezeption der Holocaustforschung in den aktuellen Schulgeschichtsbüchern und die Generierung neuer didaktisch-methodischer Fragestellungen aus den vorhandenen Schulmaterialien.

In Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) und der Professur für Geschichtsdidaktik der Universität Leipzig wurde zwischen 2020 und 2022 ein Forschungsprojekt über die Darstellung des Judentums und der jüdischen Geschichte in Schulbüchern durchgeführt. Gegenstand waren aktuelle Schulgeschichtsbücher, die in Nordrhein-Westfalen für den Unterricht an Regelschulen zugelassen sind. Die Ergebnisse der durch das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Studie sind nachzulesen im Abschlussbericht des Georg-Eckert-Instituts zur Darstellung der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern des Landes Nordrhein-Westfalen.

Abschlussbericht des GEI, Januar 2023 (PDF-Datei, 473 S., 3,17 MB)