Joseph Wulf wurde 1912 als österreichisch-ungarischer Staatsbürger geboren und wuchs in Krakau auf. Seine Muttersprache war Jiddisch, seine Umgangssprache Polnisch. Nach einer Ausbildung zum Rabbiner versuchte er sich als Schriftsteller. Im Jahr 1940 schloss er sich im deutsch besetzten Polen einer jüdischen Kampforganisation an, wurde 1943 verhaftet und überlebte das Lager Auschwitz-Monowitz. Dort hatte er Deutsch gelernt. Kaum befreit, machte er sich mit einigen Verbündeten daran, die deutsche Schreckensherrschaft in Polen und den Mord an den Juden zu dokumentieren. In der bundesrepublikanischen Gesellschaft war er zunehmend isoliert. Am 10. Oktober 1974 – vor fünfzig Jahren – nahm er sich in Westberlin das Leben.
Prof. Dr. Götz Aly
war von 2004 bis 2006 Gastprofessor am Fritz Bauer Institut und ist Autor vieler Bücher zum Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
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