Abordnung des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen an das Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main im Umfang einer halben Stelle, für den Zeitraum vom 1. August 2025 bis 31. Juli 2026 (mit Option auf Verlängerung).
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Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 12
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
Göttingen: Wallstein Verlag, 2025
420 S., 6 farb.…
Die Geschichte des Staats Israel ist auch eine Geschichte der Vorurteile und des Kampfs um Deutungshoheit. Schon das zionistische Projekt zur Errichtung einer sicheren Heimstatt für Jüdinnen und Juden im Land Israel/Palästina sah sich dem Vorwurf des Imperialismus ausgesetzt. Gleiches gilt für die Staatsgründung 1948. Doch ihre volle Geltungskraft entfalteten die (Vor-)Urteile gegen die Legitimität des jüdischen Nationalstaats erst nach dem Sechstagekrieg 1967, nicht zuletzt mit der Unterstützung der Sowjetunion und der Neuen Linken. Verbreitete Mythen und Klischees lauten etwa, die Staatsgründung sei ein »koloniales« oder »imperialistisches Projekt«, Israel betreibe eine »ethnische Säuberung Palästinas«, zu Lasten der arabischen Bevölkerung sei ein »System der Apartheid« errichtet worden oder die Vorstellung, terroristische Attentate gegen die Zivilbevölkerung Israels seien Teil des »palästinensischen Befreiungskampfs« – und nicht zuletzt der Vorwurf, Israel habe im Gaza-Krieg nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 einen »Genozid« an der Bevölkerung des Gaza-Streifens angestrebt. Im Gespräch geht es darum, nach den Akteuren und Interessen zu fragen, die hinter den Stereotypen stehen.
ist Politikwissenschaftler und Inhaber des Lehrstuhls Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.
ist Jurist und Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Freitag, 9. Mai bis Sonntag, 29. Juni 2025
Öffnungszeiten:
Montag, Ruhetag
Dienstag bis Donnerstag, 14:00 Uhr, Führungen
Freitag bis Samstag 14:00–17:00 Uhr
Sonntag, 11:00–17:00 Uhr
https://www.braunkohle-bergbaumuseum.de/ihr-besuch/oeffnungszeiten
Der Chemiekonzern I.G. Farben ließ ab 1941 in unmittelbarer Nähe zum Konzentrationslager Auschwitz eine Fabrik zur Produktion von Buna errichten, einem für die Kriegswirtschaft wichtigen synthetischen Kautschuk. Neben deutschen Fachkräften setzte das Unternehmen auf der riesigen Baustelle Häftlingen aus dem KZ Auschwitz, außerdem Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa ein. Mit der SS arbeiteten die Manager der I.G. Farben eng zusammen. Für die ständig steigende Zahl von KZ-Häftlingen errichteten sie 1942 gemeinsam mit der SS das firmeneigene Konzentrationslager Buna-Monowitz. Tausende Häftlinge kamen durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf der Baustelle zu Tode oder wurden in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet, sobald sie nicht mehr arbeitsfähig waren. Menschen, die zur Zwangsarbeit nach Buna-Monowitz abkommandiert waren, lebten im Durchschnitt nur noch etwa drei Monate.
Die Ausstellung zeichnet Entstehung, Alltag und Auflösung des KZ Buna-Monowitz nach. Historische Fotografien, die anlässlich eines Besuchs von Heinrich Himmler, dem Reichsführer SS, am 17. und 18. Juli 1942 gemacht wurden, dokumentieren die Perspektive von SS und I.G. Farben. Sie werden kontrastiert mit autobiografischen Texten von überlebenden Häftlingen, darunter Primo Levi, Jean Améry und Elie Wiesel, sowie Aussagen von Überlebenden in den Nachkriegsprozessen. Informationen zu den Gerichtsverfahren und den Bemühungen der Betroffenen um Entschädigung nach 1945 ergänzen die Wechselausstellung.
Ausstellungskatalog in deutscher und englischer Sprache als pdf-Datei zum kostenfreien Download:
› Katalog, Doppelseiten | › Katalog, Einzelseiten
› Catalog, double pages | › Catalog, single pages
Eine Wanderausstellung des Fritz Bauer Instituts.
Veranstalter der lokalen Ausstellungspräsentation und des Rahmenprogramms:
Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum, Borken
Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum
Eingangsgebäude des Themenparks Kohle & Energie
Am Freilichtmuseum 1, 34582 Borken (Hessen)
Tel.: 05682.808-271
bergbaumuseum(at)borken-hessen.de
https://www.braunkohle-bergbaumuseum.de
Die Frankfurter Goethe-Universität wurde 1914 als Stiftungsuniversität gegründet. Sie war eng mit dem Engagement ihrer Stifter, darunter sehr viele Juden der Stadt, verbunden. Nach 1933 wurde sie Austragungsort politischer Verteilungskämpfe, Knotenpunkt radikalisierter Netzwerke und Schauplatz rassistischer Raubaktionen. Die einstmals liberale Hochschule wollte sich dem NS-Regime durch demonstrative Härte beweisen. Wie dies vonstattenging, zeigt der Vortrag.
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) an der Bergischen Universität Wuppertal. Von 2017 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust. Am Fritz Bauer Institut bearbeitete er ein Projekt zur Geschichte der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus und in der frühen Bundesrepublik. Im Rahmen seiner Dissertation forschte er seit 2018 zur Geschichte der Rüstungsforschung an der Goethe-Universität in der NS-Zeit.
Jason Lemberg, Stiftung – Wissenschaft – Krieg
Naturwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus
Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 11
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
Göttingen: Wallstein Verlag, 2024
EAN 9783835357174, 331 S., € 36,–
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
› www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
› 24 Videointerviews
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Livestream auf YouTube: https://youtu.be/gP4bpZgEpUM
Die Geschichte der Versuche, den Antisemitismus zu »erklären«, ist lang und unübersichtlich – sowie vergeblich. Letztlich ist Antisemitismus ein Angebot, Mitglied einer internationalen Ressentimentgemeinschaft zu sein. Die Pflege eines Ressentiments ist die aufwandärmste Weise, ein Überlegenheitsgefühl zu gewinnen und auf Dauer zu stellen. Die ideologische Rahmung eines Ressentiments kann verfallen, das Ressentiment jedoch bleibt.
ist Gründer und Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur sowie der Arno Schmidt Stiftung. Zudem ist er Gründer des Hamburger Instituts für Sozialforschung, dessen Leitung er bis März 2015 innehatte.
Jan Philipp Reemtsma
»Antisemitismus – Was gibt es da zu erklären?«
Essay aus: Aus Politik und Zeitgeschichte, 14. Juni 2024
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Was hatten der Religionsphilosoph Martin Buber, der Schriftsteller Richard Beer-Hofmann und der Völkerpsychologe Moritz Lazarus gemeinsam? Ihre Frauen gehörten zu einer Gruppe von mehreren tausend Personen, die vor 1933 in Deutschland und Österreich zum Judentum konvertierten. Die Mehrheit dieser Gruppe bildeten Frauen, die mit jüdischen Männern verheiratet waren. Sie waren Mitglieder der jüdischen Gemeinden und nach NS-Rassekriterien trotzdem »Arier«. Der Vortrag endet mit einem Ausblick in die Zeit nach 1945, als zahlreiche Menschen ihre jüdischen Wurzeln suchten oder zum Judentum konvertieren wollten.
ist Inhaber des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität München und Direktor des Center for Israel Studies an der American University in Washington, DC.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Seminar für Judaistik der Goethe-Universität im Rahmen der Mittwochskonferenzen des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität mit Unterstützung der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main
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