News

Zwei neue Publikationen des Fritz Bauer Instituts

erschienen im Januar 2025

Alexander Zinn:
Maintöchter. Schwule, Lesben, Trans- und Intersexuelle in Frankfurt am Main 1933–1994

Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 12
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
Göttingen: Wallstein Verlag, 2025
420 S., 6 farb.…

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Terezín, Lidice und Prag

Eine Exkursion im Juli 2024

Von Mio Busch und Ruth Dahlhoff

Im Sommersemester 2024 unternahmen Studierende der Goethe-Universität Frankfurt eine Studienfahrt nach Terezín, Lidice und Prag. Sie hatten zuvor das Seminar »Adolf Eichmann – Symbolfigur des Holocausts» (Prof. Dr. Sybille Steinbacher) oder die Übung »Den Holocaust erforschen«…

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Upcoming events

Mon 14
April 2025
18:15

Gerahmte Gewalt

Private Fotoalben von Deutschen im »Osteinsatz« und die kollektive Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg

HYBRID — Vortrag von Dr. Jürgen Matthäus

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Hybridveranstaltung

Livestream auf YouTube: https://youtu.be/SZwzQzJB1u8 

Sie liegen auf Dachböden von Wohnhäusern und auf Verkaufstischen von Flohmärkten; man kann sie im Internet kaufen und in Archiven besichtigen: Private Fotoalben sind materielle Zeugnisse, wie Deutsche den Zweiten Weltkrieg erlebten und wie sie ihn erinnert wissen wollten. Einige Alben, besonders solche mit Holocaust-Bezug, haben in Ausstellungen oder Publikationen Aufmerksamkeit erregt; dennoch hat sich die Forschung bislang nur ansatzweise mit ihnen befasst. Basierend auf der Auswertung einiger hundert Privatalben und mit Fokus auf den deutschen Vernichtungskrieg »im Osten« untersucht das Buch, was ihre Kriegserzählung ausmacht, wie sie Gewalt repräsentierten und welche Spuren ihr Bild deutscher Verbrechen und deutscher Opferschaft bis heute im Familiengedächtnis hinterlassen hat.

Dr. Jürgen Matthäus war bis März 2025 Leiter der Forschungsabteilung des United States Holocaust Memorial Museum. Er hat zahlreiche Publikationen zum Nationalsozialismus und zum Holocaust vorgelegt.

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Wed 16
April 2025
19:00

Zeugenschaft und Kunst.

Vom Über- und Weiterleben Emmie Arbels

PRÄSENZ — Buchvorstellung und Gespräch mit der Künstlerin Barbara Yelin

Deutsches Exilarchiv 1933–1945
der Deutschen Nationalbibliothek
Adickesallee 1, Frankfurt am Main

Information/Anmeldung

Veranstaltungsseite der Deutschen Nationalbibliothek
Anmeldeseite der Deutschen Nationalbibliothek
E-Mail: exilarchiv-veranstaltungen(at)dnb.de
Tel.: 069.1525-1987

Barbara Yelins Graphic Novel Die Farbe der Erinnerung erzählt die Geschichte Emmie Arbels. Geboren 1937 in Den Haag, wird sie mit ihrer jüdischen Familie 1942 von den Nazis deportiert. Sie überlebt als Kind die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Als der Krieg vorbei ist, ist sie acht Jahre alt. Ihre Brüder haben überlebt, ihre Eltern und Großeltern sind ermordet worden. Die vermeintliche Rettung durch eine niederländische Pflegefamilie stellt sich als neuer Leidensweg für das traumatisierte Kind heraus. 1949 wandert die Familie nach Israel aus. Im Kibbuz fühlt sich Emmie isoliert. Immer wieder reist sie nach Deutschland, um als Zeitzeugin zu sprechen. Barbara Yelin ließ sich ihre Geschichte erzählen. Mit Bild und Schrift schafft sie eine Form der Erinnerungsliteratur, die zugleich eine Reflexion über das Erinnern selbst ist. Eine kürzere Fassung der Graphic Novel ist auch veröffentlicht in Aber ich lebe.

Barbara Yelin ist Comic-Künstlerin. 2015 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur, 2016 den Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin. Sie ist Mitinitiatorin des Onlineprojekts »Wie geht es dir? Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus«.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Historischen Museum Frankfurt und dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung
Zeitzeugenschaft? Ein Erinnerungslabor / Ende der Zeitzeugenschaft?

Donnerstag, 19. September 2024 bis Sonntag, 4. Mai 2025
Historisches Museum Frankfurt, Saalhof 1, Frankfurt am Main
Dienstag bis Sonntag: 11:00–18:00 Uhr, Montags geschlossen
Eintritt: € 8,– / ermaßigt: € 4,– / bis 18 Jahre: frei
Die Wanderausstellung »Ende der Zeitzeugenschaft?« wurde vom Jüdischen Museum Hohenems und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg erarbeitet. Die Frankfurter Adaption ist in Zusammenarbeit des Historischen Museums Frankfurt mit dem Fritz Bauer Institut entstanden.

Zum Thema Zeitzeugenschaft zeigt das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek aktuell die Ausstellung:
Frag nach! Digitale interaktive Interviews mit Inge Auerbacher und Kurt S. Maier
Deutsche Nationalbibliothek, Adickesallee 1, Frankfurt am Main
Montag bis Freitag: 9:00–21:30 Uhr, Samstag: 10:00–17:30 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen, Eintritt frei

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Sat 19
April 2025
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Wollheim-Pavillon

Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
24 Videointerviews

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Wed 23
April 2025
18:15

Ein anderer Krieg

Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935–1942

HYBRID — Vortrag von Prof. Dr. Dan Diner

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.801

Hybridveranstaltung

Livestream auf YouTubehttps://youtu.be/7met_ForN9I

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes

Dieses Buch erzählt die Anatomie des Zweiten Weltkriegs aus einer ungewohnten Perspektive: Im Zentrum des Geschehens steht das jüdische Palästina, gelegen am Schnittpunkt der europäisch-kontinentalen und außereuropäisch-kolonialen Wahrnehmung. Die Verschränkung zweier ganz unterschiedlicher Kriege – des Zweiten Weltkriegs und des Kampfs um Palästina – konstruiert das Drama der Erzählung und durchzieht als roter Faden das Buch. Es entsteht eine bislang wenig beachtete Sicht auf das Großereignis des Zweiten Weltkriegs.

Prof. Dr. Dan Diner ist Historiker und Jurist. Bis zu seiner Emeritierung war er Professor für Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Zudem war er bis 2014 Direktor des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig.

Dan Diner, Ein anderer Krieg
Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935–1942

München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2021
ISBN: 978-3-421-05406-7, 352 S., € 34,–

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Norbert-Wollheim-Platz 1
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Wed 07
May 2025
18:15

Seit wann sind israelische Juden »weiße Siedler«?

Mythen und Streitpunkte der israelischen Geschichte

PRÄSENZ — Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Johannes Becke und Rechtsanwalt Daniel Neumann

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Die Geschichte des Staats Israel ist auch eine Geschichte der Vorurteile und des Kampfs um Deutungshoheit. Schon das zionistische Projekt zur Errichtung einer sicheren Heimstatt für Jüdinnen und Juden im Land Israel/Palästina sah sich dem Vorwurf des Imperialismus ausgesetzt. Gleiches gilt für die Staatsgründung 1948. Doch ihre volle Geltungskraft entfalteten die (Vor-)Urteile gegen die Legitimität des jüdischen Nationalstaats erst nach dem Sechstagekrieg 1967, nicht zuletzt mit der Unterstützung der Sowjetunion und der Neuen Linken. Verbreitete Mythen und Klischees lauten etwa, die Staatsgründung sei ein »koloniales« oder »imperialistisches Projekt«, Israel betreibe eine »ethnische Säuberung Palästinas«, zu Lasten der arabischen Bevölkerung sei ein »System der Apartheid« errichtet worden oder die Vorstellung, terroristische Attentate gegen die Zivilbevölkerung Israels seien Teil des »palästinensischen Befreiungskampfs« – und nicht zuletzt der Vorwurf, Israel habe im Gaza-Krieg nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 einen »Genozid« an der Bevölkerung des Gaza-Streifens angestrebt. Im Gespräch geht es darum, nach den Akteuren und Interessen zu fragen, die hinter den Stereotypen stehen.

Prof. Dr. Johannes Becke ist Politikwissenschaftler und Inhaber des Lehrstuhls Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.

Daniel Neumann ist Jurist und Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

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Wed 14
May 2025
18:15

Stiftung – Wissenschaft – Krieg

Naturwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus

PRÄSENZ — Vortrag von Dr. Jason Lemberg

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Nebengebäude, NG 2.701

Die Frankfurter Goethe-Universität wurde 1914 als Stiftungsuniversität gegründet. Sie war eng mit dem Engagement ihrer Stifter, darunter sehr viele Juden der Stadt, verbunden. Nach 1933 wurde sie Austragungsort politischer Verteilungskämpfe, Knotenpunkt radikalisierter Netzwerke und Schauplatz rassistischer Raubaktionen. Die einstmals liberale Hochschule wollte sich dem NS-Regime durch demonstrative Härte beweisen. Wie dies vonstattenging, zeigt der Vortrag.

Dr. Jason Lemberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) an der Bergischen Universität Wuppertal. Von 2017 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust. Am Fritz Bauer Institut bearbeitete er ein Projekt zur Geschichte der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus und in der frühen Bundesrepublik. Im Rahmen seiner Dissertation forschte er seit 2018 zur Geschichte der Rüstungsforschung an der Goethe-Universität in der NS-Zeit.

Jason Lemberg, Stiftung – Wissenschaft – Krieg
Naturwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus

Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 11
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
Göttingen: Wallstein Verlag, 2024
EAN 9783835357174, 331 S., € 36,–

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


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Einsicht 2024

Bulletin des Fritz Bauer Instituts

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Alexander Zinn

Maintöchter

Schwule, Lesben, Trans- und Intersexuelle in Frankfurt am Main 1933–1994

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