Mittwoch, 27. Januar 2022,
Onlineveranstaltung
Im Naturhistorischen Museum Wien entdeckte Margit Berner 1997 eine Schachtel mit der Aufschrift »Tarnow Juden 1942«, die Fotos jüdischer Familien enthielt. Durch umfangreiche Recherchen gelang es ihr, sie namentlich zuzuordnen und die Geschichten der Porträtierten zu dokumentieren. Die Fotos entstanden im Rahmen »rassenkundlicher Erforschung typischer Ostjuden« im März 1942 in der deutsch besetzten polnischen Stadt Tarnów. Mit kaltem Blick untersuchten und fotografierten zwei ehrgeizige junge Wiener Anthropologinnen insgesamt 565 Männer, Frauen und Kinder.
war von 2004 bis 2006 Gastprofessor am Fritz Bauer Institut und ist Autor vieler Bücher zum Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus.
ist Anthropologin und an vielen internationalen Forschungsprojekten beteiligt und fragt immer wieder nach den Provenienzen der Objekte, die sie in den Sammlungen des NHM verwahrt.
Eine Wanderausstellung der Stiftung Topographie des Terrors, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und des Naturhistorischen Museums Wien. Margit Berner und Götz Aly haben die Ausstellung initiiert und gemeinsam mit Dr. Stephanie Bohra und Dr. Ulrich Baumann kuratiert. Noch bis zum 18. April 2022 ist sie im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin zu sehen. Zur Ausstellung ist ein deutsch-englischer Katalog erschienen: Berlin 2020, 272 S., € 18,–, ISBN 978-3-941772-48-9.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt am Main